TEXT: MIMMI LJUNGBLAD
FOTOS: EVELINA LIND
Mit dem richtigen Wissen, der geeigneten Pflege und einigen ganz einfachen Mitteln hält Ihre Kleidung wesentlich länger und sieht auch nach Jahren noch wie neu aus. Um möglichst viel Freude an Ihrer Kleidung zu haben, hier einige allgemeine Tipps und Hinweise zum Waschen und Pflegen Ihrer Kleidung, die unterschiedliche Materialien und deren Eigenschaften berücksichtigen.
Eigentlich waschen wir unsere Kleider viel zu oft. Die Folge: vorzeitiger Verschleiß. Dabei gibt es eine ganz einfache und wirksame Alternative: zum Lüften aufhängen. So können Sie auf überflüssiges Waschen verzichten, und Ihre Kleidung hält ihre Form und Qualität länger.
Um die Originalqualität beizubehalten, ist es besonders wichtig, auf die richtige Temperatur zu achten. Sie ist auf dem Pflegeetikett im Kleidungsstück angegeben. Falls Sie wider Erwarten reklamieren möchten, ist es sehr wichtig zeigen zu können, dass Sie sich an die Pflegehinweise gehalten haben.
So leicht es ist, sich Flecken einzufangen, so schwierig ist es auch, sie wieder loszuwerden. Je länger Sie warten, desto schwieriger wird es, den Fleck zu beseitigen. Deswegen heißt es, schnell handeln! Behandeln Sie den Fleck gezielt je nach Ursache. Weichen Sie das Kleidungsstück anschließend ein oder waschen Sie es.
Flicken, Stopfen, Ausbessern, Umnähen & Co... – Schon immer wurde die Lebensdauer von Kleidungsstücken auf diese Weise verlängert. Unser Rat: Investieren Sie in Kleidung, bei der sich Pflege und Reparaturen lohnen. Ein Ölmantel ist beispielsweise praktisch unverwüstlich: Er kann immer wieder gewachst werden und ist dann so gut wie neu. Wenn Kleidungsstücke zu eng oder weit geworden sind, können sie häufig geändert werden und passen dann wieder wie angegossen. Häufig braucht es nicht viel, um Kleidungsstücke für weitere Saisons fit zu machen und sie vor der Altkleidersammlung zu retten.
Bevor ein Kleidungsstück endgültig in die Wäsche wandert, können Sie versuchen, Schmutz und Staub mit einer Kleiderbürste abzubürsten, insbesondere bei Wollkleidung. Die Kleiderbürste beseitigt nicht nur unerwünschten Schmutz und entfernt Knötchen, sie sorgt auch für einen schönen Glanz.
Um Aus- oder Abfärben (trocken oder nass) zu vermeiden, sollten Sie die Wäsche immer sortieren. Neue Kleidung ebenso wie kräftige Farben immer mit ähnlichen Farben zusammen waschen. Schwarz und Weiß trennen.
Kleidungsstücke mit Details wie Emblemen am besten in einem Wäschenetz waschen. Der perfekte Schutz in der Trommel beim Waschen und Schleudern. Reiß- und Klettverschlüsse schließen, um die Gefahr von Beschädigungen zu verringern. Um bei Hemden das beste Waschergebnis zu erzielen, Knöpfe aufknöpfen, den Kragen hochfalten und auf links drehen.
Nehmen Sie nicht zu viel Waschmittel. Hierdurch wird die Wäsche nicht sauberer, eher umgekehrt. Durch zu viel Waschmittel kann Ihre Wäsche schmutziger werden. Bei empfindlicher Haut kann es außerdem zu allergischen Reaktionen kommen. Da das Waschmittel durch das Wasser in der Trommel der Waschmaschine verdünnt wird, entscheidet die Größe der Waschmaschine über die Waschmitteldosierung. Die Angaben auf der Waschmittelverpackung sind ein guter Richtwert.
Die Wahl eines schonenden, parfümfreien Waschmittels hat viele Vorteile. Schadstoffe beeinträchtigen nicht nur die Umwelt, sondern auch Ihre Gesundheit. Ein Waschmittel mit Duftstoffen sorgt zwar für einen angenehmen Geruch, kann aber allergische Reaktionen hervorrufen. Ein flüssiges Waschmittel hinterlässt weniger Rückstände. Lesen Sie die Angaben auf der Verpackung und halten Sie nach Umweltzeichen Ausschau. So finden Sie die optimale Alternative.
Ebenso wie Waschmittel enthalten Weichspüler häufig Parfüm, das die Haut reizen und zu allergischen Reaktionen führen kann. Abgesehen davon, dass sie Stoff weicher und eine Reihe von synthetischen Materialien weniger statisch machen sowie den Duft verbessern, erfüllen Weichspüler keine weitere Funktion. Manche Materialien wie Gore-Tex und Elastan werden durch Weichspüler sogar beschädigt. Überdosierung kann bei einigen Textilien zu Knötchenbildung führen. Verzichten Sie möglichst auf Weichspüler oder wählen Sie zumindest eine schonendere Alternative mit Umweltzeichen.
Planen Sie Ihre Wäsche so, dass die Waschmaschine nicht nur halb voll ist, sofern das Pflegeetikett dies nicht ausdrücklich angibt. 30, 40 und 60 ºC können zusammen gewaschen werden. Temperatur und Programmauswahl müssen sich allerdings nach dem empfindlichsten Kleidungsstück richten. Stellen Sie die Maschine auf einen niedrigen Schleudergang ein, das spart Energie und schont die Kleidung.
Achten Sie darauf, die richtige Temperatur zu verwenden. So wird die Kleidung richtig sauber und hält länger, ohne einzugehen, die Farbe zu verlieren oder ihre Form zu verändern. Niedrige Temperaturen verringern den Energieverbrauch erheblich. Bei vielen Kleidungsstücken reichen 30 ºC völlig aus, Unterwäsche, hartnäckige Verschmutzung oder Flecken ausgenommen.
Handwäsche ist eine heikle Angelegenheit. Viele machen den Fehler, die Wassertemperatur mit der Hand zu prüfen. Die Körpertemperatur liegt aber in der Regel bei 37 ºC. Was wir als lauwarm empfinden, ist dementsprechend viel zu heiß. Handwäsche meint eine Wassertemperatur von 20-30 ºC. Wenn bei Kleidung Handwäsche angegeben ist, sollte sie kalt gewaschen werden. Wenn Sie sich bei der Handwäsche nicht sicher sind, können Sie die Kleidung stattdessen mit einem Woll- oder Handwaschprogramm waschen. Achten Sie jedoch darauf, dass die Temperatur nicht über 30 ºC liegt.
Viele Materialien neigen dazu, ihre Form zu verändern oder bei hohen Temperaturen einzugehen, und sollten daher nicht im Wäschetrockner getrocknet werden. Woll- und Polyesterkleidung muss liegend trocknen, da sie sich ansonsten verziehen oder verformen kann. Viele andere Materialien trocknen dagegen am besten, wenn sie tropfnass aufgehängt werden, weil sie dann nicht knittern, beispielsweise Baumwolle, Leinen und Viskose.
Wolle ist eine Naturfaser. Sie enthält Lanolin, ein natürliches Fett, das die Wolle bis zu einem gewissen Grad selbstreinigend macht. Die Wollfaser ist gekräuselt und mit kleinen Schuppen bedeckt, die sich in nassem Zustand ineinander verhaken. Hierdurch können unbehandelte Wollprodukte einlaufen oder verfilzen, wenn sie bei zu hohen Temperaturen gewaschen werden.
Wolle hat gute wärmeisolierende Eigenschaften. Deswegen wird das Material gerade für kühlere Temperaturen geschätzt: Als Strickpullover, Hemden und Hosen.
Wollkleidung sollte möglichst selten gewaschen und nach dem Tragen gelüftet werden. Wollkleidung sollte am besten von Hand bei einer Wassertemperatur von 20-30 ºC gewaschen werden, besser zu kalt als zu warm! Weichen Sie das Kleidungsstück ca. 20 Minuten zusammen mit einem milden Wollwaschmittel ein. Nicht ausdrücken, rubbeln oder auswringen, hierdurch kann das Kleidungsstück seine ursprüngliche Form verlieren. Tauschen Sie das Wasser aus, wenn es schmutzig wirkt. Spülen Sie das Kleidungsstück anschließend gründlich in sauberem Wasser. Grob gestrickte oder schwere Wollkleidung sollte mit einem Wollwaschprogramm gewaschen oder aber chemisch gereinigt werden. Das gilt auch, wenn Sie sich mit der Handwäsche unsicher sind.
Wollkleidung kann ihre ursprüngliche Form verlieren und sich zusammenziehen oder ausweiten. Wollbekleidung nicht hängend oder im Wäschetrockner, sondern liegend trocknen, am besten auf einem Handtuch. Manche Kleidungsstücke aus Wolle sollten nicht mit einer Fusselrolle behandelt werden. Die empfindlichen Fasern können an der Klebefläche hängen bleiben und herausgezogen werden. So können sich Knötchen bilden.
Baumwolle ist eine Pflanzenfaser, die aus den schützenden Samenhaaren gewonnen wird. Es gibt mehrere verschiedenen Baumwollqualitäten, zu den bekanntesten und feineren gehören ägyptische Baumwolle, Pima-Baumwolle und Sea Island-Baumwolle. Diese Baumwollsorten zeichnen sich durch lange Fasern aus, aus denen exquisite Stoffe mit hoher Haltbarkeit und angenehmer Haptik entstehen.
Baumwolle ist bekannt für ihre Haltbarkeit und gute Feuchtigkeitsaufnahme. Hierdurch hält das Material kühl, eine gute Eigenschaft für Frühlings- und Sommerkleidung wie T-Shirts, Hemden und Oberteile. Diese Eigenschaften der Fasern führen aber auch dazu, dass unbehandelte Baumwollbekleidung schnell knittert und beim Waschen leicht eingeht.
Je nach Faserqualität ist Baumwolle relativ strapazierfähig und hält beim Waschen höheren Temperaturen stand. Zum Waschen von Baumwollkleidung reicht eine Temperatur von 30-40 ºC jedoch aus, um zu vermeiden, dass die Kleidungsstücke eingehen. Um die Form zu erhalten, sollten Sie Ihre Baumwollkleidung auch nicht im Trockner trocknen. Die feuchten Kleidungsstücke leicht ausschlagen und zum Trocknen aufhängen. Frisch gewaschene Hemden auf einem Bügel aufhängen. Hierbei den obersten Knopf zuknöpfen.
Leinen ist eine Naturfaser, die aus der Flachspflanze gewonnen wird. Wie Baumwolle nimmt Leinen Feuchtigkeit gut auf. Außerdem ist das Material leicht, liegt kühl auf der Haut und wird deswegen häufig in klassischer Sommerbekleidung wie Hosen, Hemden und Jacken eingesetzt.
Wird Leinenkleidung bei höheren Temperaturen gewaschen, geht sie leicht ein und verliert die Farbe. Durch die Wärme löst sich außerdem der in den Leinenfasern natürlich enthaltene Klebstoff Pektin auf. So verliert das Kleidungsstück seinen Glanz. Waschen Sie Ihre Leinenbekleidung deshalb nicht bei Temperaturen, die höher sind als 40 ºC. Wählen Sie ein kurzes Feinwaschprogramm und verzichten Sie auf den Schleudergang. Achten Sie auch darauf, Leinenkleidung mit ähnlichen Farben zu waschen, denn Leinen kann ausfärben. Nicht im Trockner trocknen und nach dem Waschen glatt aufhängen. So lässt sich Bügeln zumindest teilweise vermeiden. Sollte Bügeln aber doch einmal notwendig sein, eine niedrige Temperatur verwenden oder aber dämpfen.
Seide ist ein natürliches Material, das aus den Kokonfäden stammt, in denen sich die Raupen des Seidenspinners beim Verpuppen einspinnen. Das Material wird oft in zarten Kleidungsstücken wie Unterwäsche, Pyjamas und Accessoires verwendet, die einen schönen Glanz erhalten und weich sein sollen. Wie Wolle enthält Seide natürliches Fett. Sie sollte auch mindestens ebenso schonend behandelt werden.
Seidenbekleidung sollte äußerst selten gewaschen werden. Stattdessen sollten die Kleidungsstücke nach dem Tragen gelüftet werden. Wenn Sie Ihre Seidenkleidung waschen möchten und das Pflegeetikett nicht die chemische Reinigung vorgibt, sollten Sie die Kleidungsstücke bei 30-40 ºC von Hand waschen. Wenn Sie ein Feinwaschprogramm in der Maschine nutzen, wählen Sie eine niedrige Temperatur, verwenden Sie ein Wäschenetz und waschen Sie die Kleidung separat, um Ab- und Ausfärben zu vermeiden. Verwenden Sie ein enzymfreies, flüssiges Waschmittel. Da dünnes Seidenmaterial leicht knittert, sollten Kleidungsstücke aus Seide hängend auf einem Bügel getrocknet werden. Seide lässt sich häufig bei niedriger Hitze bügeln, in der Regel ist Dämpfen aber vorzuziehen. Am besten immer das Pflegeetikett des jeweiligen Kleidungsstücks lesen.
Polyester ist ein pflegeleichtes Synthetikmaterial, das häufig in Sport- oder Funktionsbekleidung verwendet wird. Polyesterfasern sind lang, hierdurch sind Kleidungsstücke aus Polyester strapazierfähig, halten ihre Form und gehen nur minimal ein. Polyesterprodukte laden sich jedoch leicht statisch auf und ziehen Staub und Gerüche an, hierdurch müssen sie relativ häufig gewaschen werden. Dafür sind die Kleidungsstücke pflegeleicht und trocknen schnell, da die Fasern keine Feuchtigkeit aufnehmen.
Der Schlüssel zu einer längeren Lebensdauer Ihrer Polyester-Kleidung ist die Kaltwäsche (30 ºC). Da die Kleidungsstücke relativ oft gewaschen werden müssen, schonen Sie das Material, wenn Sie zwischen Hand- und Maschinenwäsche abwechseln. Polyesterfasern bestehen aus Kunststoff. Das heißt, dass sie bei hohen Temperaturen schmelzen. Die Kleidungsstücke deshalb besser nicht bügeln oder im Trockner trocknen. Achten Sie darauf, ein Waschmittel zu verwenden, das speziell darauf ausgelegt ist, Gerüche bei niedrigeren Temperaturen zu beseitigen, sowie einen speziellen Weichspüler. Herkömmliche Weichspüler sollten dagegen vermieden werden. Sie verschleißen bestimmte synthetische Fasern und verkürzen deren Lebensdauer.
Wie Polyester ist Polyamid oder Nylon ein synthetisches Material, das wegen seiner Strapazierfähigkeit vor allem in Baumwollzusammensetzungen verwendet wird. Synthetische Fasern wir Polyamid und Polyester nehmen sehr wenig Feuchtigkeit auf, hierdurch trocknet das Material schnell, geht nie ein und knittert nicht. Polyamid-Kleidung zieht jedoch Staub und Gerüche an. Deswegen müssen Kleidungsstücke aus diesem Material vergleichsweise oft gewaschen werden.
Waschen Sie Ihre Polyamid-Kleidung wie Ihre Polyester-Kleidung bei einer Wassertemperatur von 30-40 ºC. Da die Kleidungsstücke relativ oft gewaschen werden müssen, schonen Sie das Material, wenn Sie zwischen Hand- und Maschinenwäsche abwechseln. Vermeiden Sie hohe Temperaturen und Weichspüler und achten Sie darauf, das richtige Waschmittel zu verwenden.
Elastan, auch Lycra oder Spandex genannt, ist eine synthetische Faser mit guter Dehnbarkeit und Elastizität. Häufig wird die Faser mit anderen Materialien wie Baumwolle kombiniert, um Kleidungsstücke mit Stretch zu produzieren, beispielsweise Jeans.
Kleidungsstücke, die komplett aus Elastan bestehen oder einen Elastananteil enthalten, sollten kalt gewaschen werden, d. h. bei 30 °C. Verwenden Sie keinen Weichspüler. Hierdurch verlieren die Fasern ihre Elastizität. Elastan ist eine hitzeempfindliche Faser, die hohen Temperaturen nicht standhält. Die Kleidungsstücke dürfen deswegen nicht im Trockner getrocknet werden, sondern müssen zum Trocknen aufgehängt werden. Legen Sie beim Bügeln ein feuchtes Baumwolltuch zwischen Bügeleisen und Kleidungsstück.
Viskose, früher Rayon genannt, ist eine recycelte Faser, die aus Zellulose gewonnen wird. Sie teilt eine Reihe von Eigenschaften mit Baumwolle, d. h., sie absorbiert leicht Feuchtigkeit und liegt angenehm auf der Haut. Unbehandelte Viskosekleidung knittert jedoch schnell und geht beim Waschen leicht ein.
Da Viskose beim Waschen eingehen kann, sollten Sie Kleidung aus diesem Material schonend waschen. In nassem Zustand verliert Viskose ihre Festigkeit. Grobes Waschen, starkes Schleudern und tropfnasses Aufhängen können die Kleidung zerstören. Waschen Sie Ihre Viskose-Kleidung von Hand oder in einem Feinwaschprogramm bei 30-40 °C. Trocknen Sie die Kleidungsstücke liegend.
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