Destination Nachhaltigkeit - eine Reise mit Herno Globe

Unternehmen und Labels stellen in der heutigen Zeit gerne den schönen Begriff der Nachhaltigkeit in den Vordergrund, obwohl manchmal bei näherer Betrachtung gar nicht so nachhaltig produziert wird, wie vielleicht behauptet. Viele Firmen werben als eine Form der Marketingstrategie mit dem Umweltgedanken und hoffen auf dementsprechende Publicity, während andere Hersteller still im Verborgenen agieren und jede Möglichkeit in Betracht ziehen, um das Firmenkonzept in allen Bereichen, vom Marketing über die Produktion, bis hin zu wichtigen Beschlüssen auf Nachhaltigkeit auszurichten.

Hernos Motivation für eine mehr nachhaltige Produktion entstand im Jahr 2010 als Claudio Marenzi, den Entschluss fasste, den Produktionsbetrieb auf Sonnenenergie umzustellen, eine Investition, die zu diesem Zeitpunkt rund 10% des jährlichen Umsatzes des Modebetriebs betrug. Eine mutige Entscheidung, die Teil der zukunftsorientierten Strategie des Visionärs Marenzi war und auch aus Rücksichtnahme auf die lokale Umgebung getroffen wurde.


Hernos Produktionsstätte liegt im Erno-Tal, umgeben von einer malerischen Landschaft mit hohen Berggipfeln, Flüssen und Bächen. Die unzähligen Wasserläufe sind Teil eines umspannenden Netzes, die in den Lago Maggiore münden. Eine Stunde starker Regenfälle reicht in dieser Region bereits aus, um den Wasserspiegel des Sees um 10 cm ansteigen zu lassen und einen stillen Bach in einen reißenden Fluss zu verwandeln, der sich mit rasender Geschwindigkeit seinen Weg durch die Landschaft bahnt. Hernos Design wurde von jeher von diesen atemberaubenden Naturphänomenen geformt und inspiriert. Auch das Leben der Einwohner des Erno-Tals war schon immer mit dieser dramatischen, von spektakulärer Schönheit geprägten Natur verbunden.

Durch das Fenster im Hintergrund von Claudio Marenzis Zoom-Kamera zeigt sich das üppige Grün als Ergebnis des feuchtwarmen Klimas. Marenzi strahlt intensive Leidenschaft und Ehrlichkeit aus und erzählt mit aufrichtigen Worten und hingebungsvollem Engagement von seinem Modehaus, dessen Unternehmensphilosophie und nachhaltigen Strategien, bei der die Kollektion Herno Globe eine zentrale Rolle einnimmt. Daher ist es uns eine besondere Ehre, die Capsule-Kollektion in unserem Sortiment aufnehmen zu dürfen. Doch mehr dazu im Anschluss.

Marenzis Beschluss den Betrieb auf Sonnenenergie umzustellen, wurde von vielen Seite in Frage gestellt. Warum in eine Strategie investieren, die dem Unternehmen keinen offensichtlichen Gewinn verspricht? Marenzis Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Seine Erklärung klingt so plausibel, wie seine Unternehmensvision. „Wir investieren in die Gesellschaft, die Umgebung, ja sogar in die gesamte Menschheit und nicht zuletzt in uns selbst. Unser Planet wird in Zukunft kein Ort mehr sein an dem Menschen existieren können, wenn jetzt nicht ein Umdenken stattfindet. Wenn wir in 30 Jahren noch immer über Nachhaltigkeit als eine Abweichung von der Norm sprechen, haben wir versagt. Das Ziel ist es, Nachhaltigkeit als Norm zu verinnerlichen.”

Langfristig gesehen soll Hernos nachhaltige Kollektion Globe als gesonderte Linie die Ausnahme darstellen. Ziel ist es, die professionelle Herangehensweise zum Standard für die gesamte Produktion zu machen. Clauio Marenzi gibt ehrlich zu, dass es zum aktuellen Zeitpunkt nicht realistisch sei, bei allen Kollektionen die in naher Zukunft auf den Markt kommen, diese Strategie zu verfolgen. „Das müssen wir einfach einsehen und ganz offen damit umgehen“ meint Marenzi.

Herno Globe umfasst sechs Kategorien, die sich von technischen Nylonstoffen bis über klassische Kleidungsstücke aus Wolle erstrecken. Kleidungsstücke mit der Bezeichnung ”Fast5Degradable” wurden aus Nylon gefertigt, einem 6.6 Amni Soul Eco® Polyamidgarn, welches zu Gänze aus biologisch abbaubarem Material besteht, das bereits nach nur fünf Jahren zu Kompost zerfällt oder in Biogas umgewandelt werden kann. Verglichen mit konventionell gefertigtem Nylon dauert dieser Prozess im Durchschnitt 50 Jahre. Das aus recyceltem Nylon hergestellte Econyl ® wird aus alten Fischernetzen und Matten gewonnen, die sonst ganz einfach auf der Deponie gelandet wären. Die Füllung wird aus den Daunen alter Decken hergestellt.


Die Wollkollektionen umfassen Materialien aus wiedergewonnenem Garn. Das Recycling verringert den CO2-Ausstoß deutlich und bringt zudem weitreichende Ersparnisse an Energie und Wasser im Produktionsprozess, verglichen mit herkömmlich gewonnener Wolle. Die meisten verwendeten Wollprodukte wurden keiner künstlichen Färbung unterzogen. Das Qualitätssiegel ”Animal Friendly Wool” bezeichnet Wolle, welche zur Gänze aus Betrieben stammt, die auf das fragwürdige Mulesing-Verfahren verzichten.

Zeitloser Stil und Design in Hernos Kollektion unterstreichen, auch ganz im Sinne der Firmenphilosophie von Care of Carl, rein optisch das Konzept der Nachhaltigkeit. Ein gemäßigtes Konsumverhalten und die Investition in hochqualitative Kleidung, die nie an Aktualität verliert, verringert den allgemeinen Verbrauch und den persönlichen Klimaabdruck. Die Daunenjacke Globe Down Puffer ist das perfekt Beispiel für zeitlosen Stil.


Die wissenschaftliche Forschung zu dem Projekt Herno Globe trägt vermehrt zu Hernos Bewusstsein über die Weiterentwicklung innovativer Qualitätsstandards zum Thema Nachhaltigkeit bei, eine spannende Reise, die wir mit großem Interesse verfolgen. Claudio Marenzi zusammenfassend: „Man leitet nicht nur ein Unternehmen, das Unternehmen leitet auch uns. Falsche Entscheidungen fallen früher oder später direkt auf den Betrieb und somit auch auf den Firmengewinn zurück.“ Hernos jährlicher Umsatz hat sich innerhalb der Zeitspanne von 2010 bis 2020 um rund das Vierfache verdoppelt, ein sicherer Indikator für den Wert einer zukunftsorientierten Denkweise.