Es ist unbestritten, Frauen lieben Schmuck und tragen ganz selbstverständlich Ringe, Halsketten, Ohrringe. Die Möglichkeiten den persönlichen Stil zu unterstreichen erscheinen unendlich. Doch wie sieht es in der Männerwelt aus? In unserer Kultur unterliegt Schmuck für Männer eher konservativen Ansichten. Ein Ehering oder die Armbanduhr wird oft als das einzig legitime Accessoire angesehen.
Text: Martin Johansson
Foto: Charlotte Håkanson
Veröffentlicht
14.3.2020
Das war nicht immer so. Blicken wir zurück in das 16. und 17. Jahrhundert. In dieser Epoche war es nicht ungewöhnlich, Männer auf Gemälden von Kopf bis Fuß mit Gold und Silber behangen, abzubilden. Halsketten, Armbänder und der ehrwürdige Siegelring wurden mit vollem Stolz präsentiert. Doch nicht jeder konnte sich Gold und Edelmetalle leisten. Männerschmuck war einzig und allein dem Adel und sozialen Eliten vorbehalten. Zur Zeit der Aufklärung und Industrialisierung kam es durch den Fokus auf funktionelle Aspekte zur Veränderung dieses Ideals und der Schmuck für Männer geriet aus der Mode. Heute finden Accessoires für Männer langsam aber doch wieder Akzeptanz in der Herrenmode.
Für viele junge Männer mit Modebewusstsein zählt es heute zur Selbstverständlichkeit, den individuellen Stil mit einem Armband, Ring oder Halsband abrunden. Für andere ist die Armbanduhr das einzig akzeptable Accessoire. Man muss nicht übertreiben indem man dem Adel aus dem 16. Jahrhundert nacheifert, aber den persönlichen Charakter mit einem schlichten, stilreinen Armband zu unterstreichen zeigt guten Geschmack. Eine elegante Option ist die Kombination einer Uhr aus Edelstahl mit einem Accessoire aus Silber.
Schmuck ist nicht gleich Schmuck. Nicht alle fühlen sich mit der Goldkette oder einem Siegelring am kleinen Finger wohl. Ein dezentes Detail aus schlichtem Metall zu einem Anzug oder T-Shirt trägt jedoch zum stilvollen Eindruck bei. Soll das Accessoire mehr betont werden, wählt man etwas auffälligere Varianten in breiter Ausführung. Für alle, die es weniger glänzend mögen, ist das geflochtene Lederarmband die lässige Alternative im Boheme-Stil. Bei der Wahl des Ringes empfiehlt sich dezente Zurückhaltung. Ein Ring an jedem Finger passt nicht zu jedermann. Ein oder zwei ausgesuchte Modelle unterstreichen dezent den Look. Aus der Stilperspektive betrachtet, ist vom Ring am Daumen eher abzuraten.
Halsbänder sind wieder angesagt und in allen erdenklichen Varianten erhältlich, vom großen Goldamulett bis zur dünnen Silberkette. Eine dezente Kette mit Anhänger unter dem Leinen-Shirt an einem warmen Sommertag unterstreicht den Vintage-inspirierten, minimalistischen Look. Das französische Label Le Gramme lässt hier keine Wünsche offen. Die Accessoires überzeugen mit stilreiner Eleganz - ganz nach dem Motto „weniger ist mehr“.