Hemden gibt es in unzähligen Schnitten und Modellen, die wiederum noch mehr verschiedene Krägen und Manschetten haben. Um den perfekten Sitz sicherzustellen, gibt es einige Details zu beachten.
TEXT: MIKAEL VALLIN
FOTOS: MALIN OTTER
Veröffentlicht
4.10.2019
Seit ungefähr 150 Jahren sehen
Hemden im Prinzip so aus wie heute. Vorher hatte ganz langsam ein Wandel stattgefunden, wobei sich vor allem der Kragen sichtbar verändert hat: Von einem hohen Stehkragen zu einer umgeklappten Variante. Heutige Kragenmodelle sind eigentlich immer „Turndown“-Krägen, nur der Winkel der Kragenecken variiert.
PASSFORM VON HEMDEN
Es gibt bei Hemden heute wie gesagt sehr viele verschiedene Schnitte: von sehr weit und großzügig bis hin zu einem körperbetonten Schnitt, der sich weitgehend der Silhouette anpasst. Die beste Passform wird durch maßgeschneiderte oder individuell angepasste Hemden erzielt. Meist lässt sich aber ein Modell finden, das ziemlich gut sitzt, auch wenn hiermit etwas Suchaufwand und Ausprobieren verschiedener Hersteller und Modelle verbunden ist.
Wird ein Hemd unter einem Sakko oder einem Pullover getragen, ist von der Passform an Rücken und Taille nicht so viel zu sehen. Ein Hemd, dessen Passform stärker an den Körper angepasst ist, ist bei „drunter“ getragenen Hemden allerdings etwas bequemer. Denn so gibt es nicht so viel überschüssigen Stoff, der irgendwo unter dem Kleidungsstück untergebracht werden muss.
Die Hemdenlänge in der Taille kann unterschiedlich sein. Elegantere Hemden sind häufig etwas länger, um nicht aus der Hose zu rutschen. Lässigere Hemden können über dem Hosenbund getragen werden. Deswegen sind sie häufig auch kürzer geschnitten. Einige Dinge müssen aber einfach stimmen, damit ein Hemd nicht zu groß oder klein aussieht.
WIE SOLLTE EIN HEMD SITZEN?
Am wichtigsten ist, dass ein Hemd über der Brust weder spannt noch zu locker hängt. Zwischen geknöpftem Kragen und Hals sollten zwei Finger passen. Die Schulternähte sollten dort sitzen, wo Ihre Schultern in Ihre Arme übergehen. Die Länge der Ärmel ist richtig, wenn sie dort enden, wo das Handgelenk in die Hand übergeht.
KRAGENWEITE
Unabhängig davon, ob ein Hemdkragen mit Krawatte oder offen getragen werden soll: er sollte die richtige Größe haben, damit er gut an Ihnen aussieht. Ganz einfach: Sie sollten leicht zwei Finger in den geknöpften Kragen stecken können, ohne dass es zwischen Kragen und Hals zu eng wird. So sieht der Kragen geknöpft und offen schick aus. Wenn Sie vier Fingern in den geknöpften Kragen mit Krawatte stecken können, ist das Hemd viel zu groß. Das sieht man beim Tragen.
SCHULTERWEITE
Ein Hemd sieht schnell zu groß oder klein aus, wenn das Maß zwischen den Schulternähten nicht stimmt. Das heißt, die Nähte, mit denen die Ärmel am Brustteil des Hemds festgenäht sind. Einfach gesagt, müssen diese Nähte genau da liegen, wo die Schulter in den Arm übergeht, das heißt an der Linie, wo die Schulter senkrecht abfällt. Liegt die Naht unterhalb dieser Linie und befindet sich die Rundung der Schulter oberhalb, ist Ihr Hemd zu groß für Sie oder sieht zumindest zu groß an Ihnen aus. Dies ist eines der Details, mit denen gespielt wird, wenn man sagt, dass ein Kleidungsstück „oversized“ ist. Hierbei sind die Nähte nach unten verschoben, als wäre das Hemd zu groß. Brustweite, Ärmellänge usw. sind jedoch korrekt.
ÄRMELLÄNGE
Die richtige Ärmellänge ist Geschmackssache. Vor allem, wenn man das Hemd unter einem Sakko trägt und etwas kürzere Sakkoärmel bevorzugt. Grundsätzlich gilt jedoch, dass der Hemdärmel dort aufhören sollte, wo das Handgelenk in die Hand übergeht, wenn der Arm locker seitlich am Körper hängt. Die richtige Ärmellänge des Sakkos ist dann etwa 1-2 cm kürzer als die Hemdsärmel, die aus den Ärmelabschlüssen des Sakkos herausschauen.
Im Laufe der Geschichte wurden merkwürdige Accessoires wie beispielsweise Metallklemmen an den Oberarmen eingesetzt, um die Ärmellänge von Hemden zu korrigieren. Besser ist es allerdings, eine Hemdenmarke zu finden, bei der die Ärmel von Anfang an richtig sind. Hemden können auch geändert werden, das ist jedoch relativ arbeitsaufwendig und kostet vermutlich rund 35 €.
BRUST- UND TAILLENWEITE
Wie bei der Ärmellänge ist auch hierbei vieles Geschmackssache. Wenn Sie Ihr Hemd allein tragen, ist die Passform wichtiger für die Optik. Wer groß und dünn ist und ein zu großes und weites Hemd trägt, erscheint noch schmaler. Wenn man am Oberkörper dagegen etwas voluminöser ist und ein Hemd trägt, das über Brust und Taille zu eng ist, besteht die Gefahr, dass die Knopfleiste auseinanderklafft. Außerdem sieht das Hemd einfach zu klein aus. Unser Tipp: Versuchen Sie ein Modell zu finden, das bequem sitzt, ohne zu groß, zu weit oder zu eng zu sein. Das sieht am besten aus.
Wir wünschen Ihnen viel Erfolg beim Hemdenkauf. Bei Fragen können Sie sich jederzeit an uns wenden!