Bremont Watches retten Leben. Das Unternehmen steht in enger Zusammenarbeit mit den Elitesoldaten der britischen Spezialeinheit S.A.S., dem Williams Formel 1-Team, Jaguar und einer Vielzahl an Extremsportlern weltweit. Nach einem persönlichen Besuch im englischen Henley können wir mit Stolz berichten, warum die Uhren auf dem Preisniveau eines Gebrauchtwagens liegen.
Wir befinden uns bei Bremont Watch Company in Henley on Thames. Der Elitesoldat Jason Fox betritt mit ruhiger Ausstrahlung den Raum. Stellen Sie sich Daniel Craig als James Bond vor – nur in Wirklichkeit – kurzes, leicht zerzaustes Haar, ein Gesicht wie in Stein gemeißelt und Oberarmmuskeln wie Stahl. Er berichtet gefasst von einem Geiseldrama in Afghanistan, bei dem er und sein Team der englischen Special Air Service (S.A.S.) einen amerikanischen Journalisten retteten. Eine Mission, bei der die korrekte Zeitangabe über Erfolg und Misserfolg entscheidet. Die Armbanduhr nimmt hier eine zentrale Rolle ein. Werfen wir einen Blick zurück in die Vergangenheit, um die Bedeutung der Uhr besser zu verstehen.
Bremont - die Visionäre
Bremont Watch Company ist im Vergleich zu anderen ein noch junges Unternehmen der Uhrenindustrie. Die Brüder Nick und Giles English, Gründer der Marke und erfahrene Piloten zählen zu den leidenschaftlichen Enthusiasten der mechanischen Ingenieurskunst. Bremont symbolisiert nicht nur Passion, sondern hegt auch ein großes Interesse an der Bewahrung einheimischer Handwerkskunst und dessen Qualität, eine Welt, die zwischen Billigprodukten und schnellem Konsum immer mehr zu verschwinden droht. In den frühen 90ern fiel der Beschluss, die Tradition der weltführenden Armbanduhren – made in England - wieder aufleben zu lassen. Nick kam zu dieser Zeit gerade bei einem Flugzeugabsturz mit 30 gebrochenen Knochen nur knapp mit dem Leben davon. Da waren sich die Brüder einig – das Leben ist zu kurz, um nicht vollständig auf Qualität und Höchstleistung zu fokussieren.
Bei der Ankunft bestaunen wir The Wing, Bremonts beeindruckendes Gebäude, welches die Uhrenmanufaktur, aber auch eine Inhouse-Boutique beherbergt und den Besuchern einen seltenen Einblick in das Herz der Produktion gewährt. Die Bezeichnung des Gebäudes erscheint ganz selbstverständlich. Es gleicht der weichen Rundung des Querschnitts eines Flugzeugflügels. Fluggeschichte und Technik, aber auch die Kindheit sowie die Hintergründe der Brüder bestimmen das Bauwerk. Tische und Stühle wurden aus Teilen eines Jetmotors designt. Am Eingang prunkt ein F1-Auto von Williams und ein Jaguar E-Type – beide enge Kooperationspartner des Unternehmens.
Die Mitarbeiter von Bremont engagieren sich innerlich und erzählen mit Begeisterung stundenlang über ihre spezielle Rolle in der Produktion. Rob Gough, Sales Director des Unternehmens, empfängt uns höchstpersönlich. Er zählt selbst zu den begeisterten Uhrenliebhabern mit einer Sammlung von nicht weniger als 2000 Exemplaren. Rob führt uns auf eine faszinierende Rundtour. Mit wem wir auch bei Bremont in Kontakt kommen, alle scheinen eine Sache gemeinsam zu haben: das spezielle Leuchten in den Augen, wenn von der Aufgabe in der Produktions- oder Verkaufskette erzählt wird. Das Unternehmen beschreibt sich als große Familie – und das ist nicht einfach so dahingesagt. Diese Philosophie zeichnet sich bei unserem Besuch mehr als deutlich ab.
Bremonts eigene Uhrwerke
Bremont zählt zu einer der wenigen Manufakturen weltweit, bei der die Uhrwerke aus eigener Produktion stammen. Selbst die größten und bekanntesten Namen der Branche beziehen ihre Uhrwerke von ETA, die sich im Besitz der Swatch-Group befindet. Die Entwicklung und Herstellung von Uhrwerken ist eine extrem aufwendige und kostspielige Angelegenheit, die jede Menge Spezialwissen erfordert und den Großteil des Kostenfaktors einer Uhr dieses Niveaus bestimmt. Alle Uhrwerke von Bremont verfügen über einen COSC- oder ISO-zertifizierten Chronometer. Jedes Modell wird nur in streng limitierter Ausführung gefertigt. Ziel ist es, dass die Uhrmacher unter den besten Voraussetzungen zwei bis drei Uhrenmodelle pro Tag montieren.
50 Minuten pro Gehäuse
Das Unternehmen verfügt über einen für ganz Großbritannien einzigartigen Maschinenpark mit einer Personalkraft, welche die Produktion mit genauso großer Leidenschaft und Interesse führt, wie die Gründer. Das komplette Gehäuse der Uhren sowie der Bandanstoß werden aus einem Stück rostfreiem Edelstahl gefertigt. Der Ausschnitt eines einzigen Gehäuses dauert im Schnitt ca. 20 Minuten. Die Uhren der Serie
Martin Baker, einem Hersteller von Schleudersitzen für Kampfflugzeuge, verfügen über ein so detailliertes Gehäuse, dass ein Ausschnitt sogar 50 Minuten in Anspruch nehmen kann.
GMT - Greenwich Mean Time
Viele Innovation im Bereich Uhren stammen aus England, da für das Land seit jeher Präzisionsgeräte zur Navigierung auf See von großer Bedeutung waren. Im 18. Jahrhundert rief das englische Königshaus den ”The Longitude Act” aus, einen Preis, der auf die Lösung der Problematik bei der Bestimmung des Längengrads auf See ausgeschrieben wurde. Die Herausforderung konnte anhand der Triangulation gemeistert werden. Durch die korrekte Zeitangabe in Kombination mit der Sternennavigation, war es plötzlich möglich zu berechnen, auf welchem Längengrad man sich befand. Diese Lösung rettete das Leben von über 2000 Seemännern pro Jahr, da sie nun mit Präzision sicher an ihr Ziel finden konnten. Außerdem heißt es Greenwich Mean Time, nicht Geneva Mean Time”, meint Rob lachend.
Die Anschaffung einer Armbanduhr von Marken wie Bremont ist mehr als nur der Kauf einer Uhr. Es bedeutet eine langfristige Investition in die Zukunft, auch für kommende Generationen und wird zum Teil des Stils sowie der Garderobe und definiert die eigene Persönlichkeit. Eine Uhr kann vieles über ihren Besitzer aussagen: wer man ist, wofür man steht und wie man die Welt in Bezug auf Qualität, Ästhetik und Werte betrachtet.
Bremont und die 14 Gipfel
Bremonts Uhren für militärische Spezialverbände und Abenteurer weltweit spiegeln sich deutlich in den kommerziellen Modellen der Marke wider. Als goldenes Beispiel können wir von Care of Carl, als einer der wenigen Zwischenhändler, stolz die
Project Possible Special Edition GMT 43mm Blue Dial präsentieren. Alles begann im Jahr 2019, als Nirmal "Nims" Purja die Herausforderung
The Bremont Project Possible annahm. In weniger als sieben Monaten sollte er die 14 höchsten Berge der Welt, sämtliche über 8000 Meter, besteigen. Die Mission lässt sich in der Netflix-Doku
14 Gipfel verfolgen. Purja meisterte die Herausforderung mit Bravour und schlug gleichzeitig sechs bereits bestehende Weltrekorde. Die Uhr wurde in einer limitieren Auflage von nur 300 Exemplaren hergestellt, wovon einige wenige nun bei Care of Carl erhältlich sind. Purjas legendäre Leistung und die
Project Possible- Uhr als ein Teil davon, verkörpern buchstäblich Care of Carls Sinn für die
Classics of Tomorrow – nachhaltige Werte, die sich über den Lauf der Jahre Schritt für Schritt steigern.
Wir treffen Giles English in einem der Konferenzräume von Bremont, dessen Aussicht durch das Fenster an einen klassisch englischen Roman erinnert: wogende, grüne Felder und eine Schar Wildgänse, die sich sachte auf einem Cricketplatz niederlässt. Mit einem freundlichen Lächeln nimmt Giles am niedersten Stuhl im Raum Platz, gibt dazu ein für den englischen Humor typisch trockenes Kommentar ab und erfüllt mit seiner freundlichen Ausstrahlung und Persönlichkeit die Atmosphäre. Es lässt sich eine Ruhe und Begeisterung spüren - ganz ohne Worte. Er trägt ein legeres Outfit mit englischem, hellblauem Hemd, Sakko, Chino und Sneakers aus englischer Produktion. Unser Gespräch erstreckt sich von Gils und Nicks 40 Versuchen, den typisch gelblichen Ton des gealterten Tritium-Luminova-Index einer P51 nachzuahmen, bis hin zu mehr branchenrelevanten Themen, wie der Tatsache, dass Bremont wieder die erste englische Uhrenmanufaktur ist, seit Smith vor ca. 50 Jahren seine Produktion einstellte, wenn man von einigen kleinen, unabhängigen Enthusiasten auf dem Gebiet absieht.
Um ein besseres Gefühl für seine eigenen Produkte zu entwickeln, wechselt Giles die Uhr so gut wie täglich. Gleichzeitig unterstreicht er mit Nachdruck in einer imposanten Zusammenfassung die Ambition, Bremont auf der Gegenseite der heutigen Wegwerfgesellschaft zu positionieren: „Eine Uhr soll ein Leben lang begleiten und dann an die nächste Generation weitergegeben werden“. Bremont liefert Uhren an das englische
Ministry Of Defence und steht in enger Zusammenarbeit mit einer Vielzahl an militärischen Verbänden.
Im Laufe des Abends erhält Bremont Besuch von dem ehemaligen S.A.S.-Soldaten und Vortragenden James Fox. Er beschreibt eine Rettungsarbeit aus der Zeit, in der er im Auftrag der Special Air Service arbeitete, einem der renommiertesten Eliteverbände weltweit. Der Raum ist erfüllt von Menschen, die ganz offensichtlich in direktem Kontakt zu militärischen Verbänden, wie auch der Flug- und Uhrenindustrie stehen, sowie einigen Journalisten. Wir lassen die Stimmung und die Eindrücke des Tages auf uns wirken. Bremont gewährt uns einen Einblick in die Uhrenindustrie, der ganz neue Perspektiven auf die Branche und den Wert von Premiumuhren eröffnet. Das Verlangen wird spürbar, einmal selbst eine solch wunderbare Uhr tragen zu können und der Kopf rechnet bereits einen möglichen Finanzierungsplan durch. Bei unserer Taxireise nach Reading und der anschließenden Zugfahrt nach Paddington sind wir uns einig, dass dies der Beginn einer spannenden Reise ist - Hand in Hand mit Bremont.
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