Einen Knopf selbst annähen zu können ist praktisch und Mann zeigt auch noch Stil dabei. Kein Profi auf dem Gebiet? Kein Problem, wir zeigen wie es geht.
Text: Mikael Vallin
Fotos: Ted Olsson
Veröffentlicht
9.2.2021
Es ist mal wieder soweit, ein Knopf ist weg. Was nun? Jemanden deshalb um Hilfe bitte zu müssen, kann etwas peinlich sein. Nehmen wir die Sache lieber selbst in die Hand. Das braucht zwar Zeit, doch betrachten wir das Vorhaben einfach als Stündchen der Ruhe und Ablenkung von der allgemeinen Alltagshektik, vielleicht ein wenig wie Schuhe putzen. Den Kopf, pardon den Knopf verlieren, das kann schon mal vorkommen. Ist das Kleidungsstück neu, sollte das natürlich nicht so schnell passieren, wenn doch, entspricht die Qualität eventuell nicht ganz den Erwartungen.
Bei Sakkos oder Mänteln verabschiedet sich meistens der Knopf, den man für gewöhnlich am häufigsten zum Schließen verwendet. Dieser trägt oft die stärkste Belastung und sollte daher wirklich gut befestigt sein. Genau aus diesem Grund öffnet man beim Sitzen auch das Sakko, damit es nicht spannt und das Material entlastet wird, was vor allem bei figurbetonten Modellen besonders angebracht ist.
Worauf beim Annähen eines Knopfes gerne vergessen wird, ist der Abstand zwischen Knopf und Stoff. Je stärker das Material, desto wichtiger wird dieses kleine Detail. Näht man den Knopf einfach direkt an der Oberfläche an, lässt sich das Kleidungsstück hinterher nur schwer schließen. Die Lösung sind zwei zusammengeklebte Zahnstocher.
Benötigt wird:
- Der passende Knopf.
- Zwei zusammengeklebte Zahnstocher.
- Farblich abgestimmtes Nähgarn.
- Nadel, durch dessen Öse ein doppelter Faden gezogen werden kann.
Damit das Do-It-Yourself-Projekt nicht gleich direkt ins Auge fällt, werfen Sie am besten einen prüfenden Blick auf die anderen Knöpfe und wie diese befestigt wurden. Manche Fäden sind, wie bei einem „X“, diagonal durch die Löcher gezogen oder aber parallel zueinander.
Den Knopf richtig befestigen
Achten Sie auf die richtige Fadenlänge. Ist das Garn zu kurz, erschwert man sich das Leben unnötig. Ein Meter sollte ausreichen. Führen Sie den Faden durch zwei Löcher des Knopfes, so dass zwei gleich lange Enden entstehen und ziehen Sie diese anschließend zusammen durch die Öse der Nähnadel. Ein doppelt verarbeiteter Faden erspart Zeit und hält zudem auch besser. Setzen Sie den Knopf auf die richtige Position, ziehen Sie das Garn durch den Stoff und befestigen es mit einem Knoten. Platzieren Sie die zusammengeklebten Zahnstocher zwischen Knopf und Stoff, so dass diese zwischen den beiden Löchern liegen, durch die der Faden geführt werden soll.
Verwenden Sie genauso viel Faden wie bei den noch festsitzenden Originalknöpfen und ziehen Sie das Garn nun mehrmals durch das eine „Lochpaar“, dann durch das andere, nicht wild durcheinander. Ist dieser Vorgang geschafft, den Faden nun mehrmals um den entstanden Steg zwischen Knopf und Stoff wickeln, um den Abstand zu erhalten und anschließend auf der Rückseite des Stoffes verknoten. Geschafft – schon ist das Meisterwerk vollendet.
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